Alles zur Off-Season

Einige von euch haben sie schon hinter sich, andere stecken noch mittendrin: die Übergangsperiode zwischen zwei Triathlonsaisons, meist einfach nur Off-Season genannt.

Vor allem Triathlonneulinge fragen sich, warum es diese überhaupt gibt. Wäre es für die Form nicht besser, wenn man einfach durchgehend weiter trainieren würde? Jeder weiß schließlich, dass die Leistungsfähigkeit recht schnell abnimmt, wenn man deutlich weniger trainiert oder gar eine komplette Pause macht.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass dieser Formverlust gewollt und nötig ist, um im nächsten Jahr wieder voll angreifen zu können. Nach einer langen und harten Saison ist es in erster Linie wichtig, dem Körper (und auch dem Geist) die Regeneration zu gönnen, die er braucht. Natürlich gibt es auch während der Saison immer wieder Entlastungsphasen in From von Ruhetagen und -wochen. Diese reichen jedoch nicht aus, damit sich der gesamte Organismus erholen kann. Dazu gehören Muskeln, Bändern, Sehnen und Knochen aber auch das Immunsystem und die Hormone.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Pauschal kann man sagen, dass sich die Saisonpause meistens an den letzten Wettkampf anschließt. Meistens ist das der letzte Triathlon oder ein Herbstmarathon. Je nach persönlichen Vorlieben und Zielen für die neue Saison kann man aber noch den „goldenen Herbst“ abwarten, um noch ein paar schöne Radtouren zu machen und dann erst mit Beginn des ekligen Novemberwetters die Pause einzuleiten.

Wie lange sollte die Off-Season dauern und wie wird sie gestaltet?

Dies ist einerseits von der vorherigen Saison abhängig, von eventuell bestehenden Krankheiten oder Verletzungen und auch davon, wie man diese Zeit gestaltet. Ich empfehle meinen Athleten generell eine komplette Sportpause von 10-14 Tagen. Hier sollte zumindest nicht gelaufen, geschwommen oder geradelt werden. Wer etwas Bewegung einbauen will, kann lange Spaziergänge machen, zur Yogastunde oder in die Kletterhalle gehen. Danach kann und sollte auch wieder mit regelmäßigem Training begonnen werden. Dies muss aber noch nicht mit einem festen Trainingsplan passieren. Für die mentale Erholung ist es oft sogar empfehlenswert, noch 2-4 Wochen nach Lust und Laune Sport zu treiben. Dabei sollte auch noch sehr unspezifisch trainiert werden. Klassisch wären zum Beispiel Mountainbike fahren, in den Bergen wandern, bouldern oder klettern, Pilates usw. Die Athleten, für die die Auftaktdisziplin das größte Hindernis darstellt, sollten nicht länger als 2 Wochen dem Schwimmbad fernbleiben, da ansonsten das Wassergefühl und die Technik zu sehr leidet. Das gleiche gilt für schwache oder sehr verletzungsanfällige Läufer. Bei einer längeren Pause steigt ansonsten die Verletzungsgefahr beim Wiedereinstieg.

Eine alternative Saisonpause kann auch so gestaltet werden, dass jeweils für zwei Wochen in einer oder zwei Disziplinen pausiert wird, die andere(n) aber mit 2 Einheiten pro Woche beibehalten werden.

Wie geht es danach weiter?

Der erste Trainingsblock ist gekennzeichnet durch ein, oft noch recht unspezifisches, Grundlagentraining. Das heißt, dass jetzt wieder regelmäßig Schwimmen, Laufen und auch etwas Radfahren (für die meisten auf der Rolle, dem MTB oder Crosser) auf dem Plan stehen, allerdings auch verstärkt allgemeines Athletiktraining und je nach Vorlieben weitere alternative Sportarten wie Langlauf, Klettern, Yoga und ähnliches. Die Intensität ist dabei meistens noch sehr gering und wird nur durch kurze Sprints oder Steigerungen aufgelockert.

In dem Sinne, erholt euch gut und steigt dann voll motiviert wieder ins Training ein!